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Sonntag, 11. Mai 2008

Short Stack Spiel

Short Stack Spiel ist eine entscheidende Fertigkeit wenn Sie regelmäßig Texas Holdem Poker Turniere gewinnen wollen.
Erst kürzlich wurde ich wieder Zeuge wie der ursprüngliche Short Stack den Finaltable als Sieger verlassen hat.

Leider gibt es kein 100% sicheres Patentrezept nicht irgendwann einmal selbst Short Stack zu sein, denn niemand ist gefeit vor anhaltenden Pechsträhnen.

Es ist also enorm wichtig zu wissen wie Sie den Weg zurück ins Spiel finden.

Es gibt zwei typische Fehler die vielen Short Stacks immer wieder passiern:

1. Zu lange warten um den entscheidenden Move zu machen!
2. Den Move zu früh oder im falschen Moment machen – die Ursache dafür ist oft „Short Stack Tilt“.

Fehler 1: Zu lange warten um den entscheidenden Move zu machen!

Sie spielen in einem $ 100 + 8 Turnier, Anfangsstack: 1.000, Blinds 5-10, alle 10 Minuten Blindserhöhung.

Sie spielen also solides Poker und finden sich nach 2 Stunden am Final-Table mit ca. 10.000 Chips.
Die Blinds sind inzwischen bei 150-300 angelangt.
Kurz gesagt: Alles bestens!

Aber bevor Sie noch richtig kappieren was los ist, finden Sie sich mit nur mehr 2.500 Chips wieder.
Und das bei weiter erhöhten Blinds: 300-600

Nur ein paar Minuten später und Sie haben nur noch 1.000 Chips!

Sie sitzen am Button und die Hole Cards kommen:

Letztendlich – Ihr Move: All-In!

Das Problem ist: Sie hätten diesen Spielzug schon lange vorher machen sollen!

Mit Ihren 1.000 Chips verschrecken Sie niemanden und bei einem Big Blind von 600 können Sie sich sicher sein, dass Sie 3-5 Caller haben.
Gerade in einem Turnier, möchte jeder, dass Sie vom Tisch fliegen. Nicht weil Sie unsympathisch sind, aber ohne Sie ist jeder andere dem Preisgeld wieder einen Rang näher.

Also, 5 Gegner zahlen die zusätzlichen $ 400 und der Flop kommt:

Game over!

Was hätten Sie also tun sollen?
Sie hätten genau diesen Spielzug wesentlich früher machen sollen – solange Sie noch genügend Chips gehabt haben um andere Spieler einzuschüchtern.

Machen Sie nicht den Fehler so lange zu warten bis Sie vielleicht Pocket Aces oder Kings bekommen!
Während Sie auf die 1:220 Chance eine dieser Monsterhände zu bekommen warten, fressen Sie die Blinds auf.

Sie wollen als Short Stack nicht mehr als einen oder max. zwei Caller – sind es mehr, stehen die Chancen denkbar schlecht um als Sieger aus der Runde zu gehen, selbst mit Monsterhänden.

Eine einfache Regel für den richtigen Augenblick lautet:

Machen Sie Ihren entscheidenden Spielzug sobald Ihr Stack nur mehr dem 10fachen des Big Blind entspricht!
Das heißt, wenn die Blinds bei 100-200 liegen und Sie nur noch 2.000 Chips haben, dann ist es an der Zeit mit einer entsprechenden Hand (aus guter Position) All-In zu gehen.

Fehler 2: Nicht wissen mit welcher Hand es sich lohnt als Short Stack All-In zu gehen.

Wir empfehlen: Pocket Pairs, ein Ass oder 2 High Cards – ABER – nur aus guter Position!

Mit A-2 aus erster Positon sollten Sie auf keinen Fall All-In gehen.

Sind Sie jedoch der Button, und 2-3 Gegner limpen in die Hand und der Rest passt, dann, ja dann gehen Sie mit allergrößtem Vergnügen All-In.

Das heißt nichts anderes als, gehen Sie erst dann All-In wenn Sie einen Read auf Ihre Gegner haben und sich sicher sein können, dass diese nur schwache Hände haben UND Sie in besserer Position sind.

So können Sie vermeiden, dass Sie gegen eine Monsterhand antreten müssen bzw. zu viele Caller bekommen.

Vermeiden Sie “Short-Stack Tilt” – werden Sie nicht panisch wenn Sie nur noch das 10fache des Big Blinds haben.

Hier noch einmal die wichtigsten Punkte die es zu beachten gibt:

  • Machen Sie den entscheidenden Spielzug wenn Sie nur mehr ca. 10mal den Big Blind zahlen können.
  • Machen Sie Ihr Spiel aus guter Position wenn Sie Schwäche Ihrer Gegner erkannt haben.
  • Seien Sie nicht zu selektiv: gehen Sie All-In mit Paaren, High Cards oder einem Ace High.
  • Vermeiden Sie “Short-Stack Tilt” und machen Sie nichts unüberlegtes.

Halten Sie sich an diese Regeln und Sie werden Ihr Come-Back vom Short Stack zum Gewinner machen!

Aggression - Erfolgsfaktor im Texas Hold’em Poker

Warum Aggression im No Limit Texas Holdem Poker so enorm wichtig ist.

Aggressiver_Texas_Holdem_Spieler.jpgAggression spielt im No Limit Texas Holdem eine enorm wichtige Rolle!
Aggression bedeutet, dass Sie relativ oft und hoch wetten und nach einer Wette eines Gegners noch einmal erhöhen.

Gilt Aggression bereits im Limit Poker als einer der Schlüssel zum Erfolg, so gilt dies im No Limit Poker noch viel mehr.

Übernehmen Sie als Aggressor das Kommando am Tisch, dann geben Sie Ihren Gegnern das unmissverständliche Zeichen, dass Sie den Pot für sich beanspruchen und Sie sich stark genug fühlen die Hand auch zu gewinnen.

Sie agieren, während Ihre Gegner nur reagieren! Sie bestimmen den Verlauf der Hand und übernehmen so die Kontrolle.

Eine wichtige spieltheoretische Grundlage, die Sie in diesem Zusammenhang kennen sollten, ist das so genannte ¨Gap-Konzept¨ (Gap = Lücke).

Das ¨Gap-Konzept¨ besagt, vereinfacht ausgedrückt, dass Sie im Allgemeinen eine bessere Hand zum Mitgehen (Callen) als zum Wetten brauchen.

Warum das so ist:

Wenn Sie hoch wetten, wird Ihr Gegner sehr oft aufgeben und so kommt es auf Ihre eigene Handstärke erst gar nicht mehr an.
Gehen Sie hingegen eine Wette Ihres Gegners mit, dann wird auf jeden Fall weitergespielt, und Sie müssen mit Ihrer Hand die gegnerische Hand schlagen.

Aber ¨Gap¨ist nicht gleich ¨Gap¨:

Ihr ¨Gap¨ ist umso kleiner umso looser Ihr wettender Gegner spielt. Loose Gegner stellen nicht so hohe Anforderungen an ihre Starthand und spielen oft auch nur mittelstarke Hände.

Ihr ¨Gap¨ ist umso grösser umso tighter der wettende Gegner spielt. Tighte Gegner stellen hohe Anforderungen an ihre Starthand und spielen fast immer nur die besten Hände. Das heißt, Ihre Hand muss umso besser sein, wenn Sie einen tighten Gegner callen.

Das macht es sehr einfach zu verstehen, warum bei Texas Holdem Poker soviel über aggressives Spiel gesprochen wird.

Von allen drei Texas Holdem Varianten ist Aggression bei No Limit von der grössten Bedeutung.

Durch die unlimitiert hohen Wetten im No Limit können Sie Gegner leichter aus der Hand drängen.

Angst in einer einzigen Hand alle Chips zu verlieren ist im No Limit wesentlich größer als in den beiden anderen Texas Holdem Varianten.

Wenn Sie erst einmal ein aggressives Image am Tisch haben, werden es sich Ihre No Limit Gegner zweimal überlegen, ob sie es riskieren von Ihnen All In gesetzt zu werden.

Sie sehen also ganz klar, dass der Effekt den Sie durch Initiative und Wetten bei No Limit Texas Holdem noch viel größer als bei Limit und Pot Limit ist.

Aber bitte wetten Sie jetzt nicht mit jeder Misthand - Sie sollten schon über genügend Handstärke als Rückendeckung verfügen!
Dies gilt umso mehr, umso stärker, tighter und aggressiver Ihre Texas Holdem Poker Gegner sind.

Samstag, 22. März 2008

Online-Spiel im Gegensatz zum Spiel im Casino

Es ist meine Erfahrung, dass das Spielen im Casino nicht so rentabel wie das Online-Spiel ist; dafür gibt es zwei Hauptgründe: Kosten und Zeit. Um ein Live-Spiel zu spielen benötigen Sie für den Gang zum Casino schon eine Menge Geld. Geld für Reisekosten wie Sprit, Gebühren, Essen, Zimmer wie auch Trinkgeld für Personen und andere Ausgaben kommen hier zusammen. Für das ganze Personal werden Sie schon etwas Geld ausgeben müssen. Und es verschlingt auch Zeit. Wie die meisten Leute lebe ich auch nicht in der Nähe eines Casinos und um zum nächst gelegenen Casino in Atlantic City zu gelangen, bräuchte ich eine Stunde für den Hin- und eine für den Rückweg. So verliere ich an tatsächlicher Spielzeit zwei Stunden. Zusätzlich zu der verlorenen Fahrtzeit, tendieren Live-Spiele dazu länger zu sein als Online-Spiele. Unter optimalen Bedingungen (Spieler agieren schnell und ein starker Kartengeben) können Sie nur rund 30 Blätter pro Stunde spielen. Im Vergleich dazu können Sie beim Online-Poker 60 bis 80 Blätter spielen. Sie können auch Zeit verlieren, wenn Sie darauf warten einen Sitz an einem Tisch im Casino zu bekommen. Die Popularität von Poker ist schneller gewachsen als die Kapazität der Casinos und es ist nicht ungewöhnlich mehr als eine Stunde auf einen Tisch warten zu müssen, zwei Stunden wenn es Wochenende ist. Deshalb bevorzuge ich das Online-Spiel, und aus verschiedenen Gründen habe ich bessere Erfahrungen mit Online-Casinos gemacht:

  1. Erfahrung - Ich spiele jeden Tag online, deshalb bin ich es gewohnt. Ich nehme die unbewussten Hinweise von Spielern ziemlich schnell auf und möglicherweise bin ich erfahrener als die meisten anderen Spieler, gegen die ich spiele.
  2. Ich spiele nur, wenn ich in Höchstform bin und ich muss nicht auf einen Tisch warten. Setze ich mich hin und erkenne, dass alle Spieler gute Spieler sind, kann ich sofort umschalten. Dies ist in einem Casino viel schwieriger. Es wird auch als schlechte Etikette angesehen einen Tisch zu verlassen, wenn man schnell viel gewinnt; online dagegen ist es einfach zu gehen, das Geld auf die Bank zu geben und an einem neuen Tisch neu anzufangen. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ich auswählen kann, wann ich spielen möchte. Bin ich zuhause und ich spiele zwei Blätter und ich denke „Weißt du was, vergiss es!" kann ich aufhören. Das gleiche gilt, wenn ich hungrig, müde, betrunken, erschöpft, wütend oder traurig bin. Das gleiche kann man nicht zum Spiel im Casino sagen, denn ich habe bereits so viel Zeit, Kraft und Geld investiert um dorthin zu gelangen.
  3. Die Menge des Geldes - Wenn ich online spiele, setze ich mich nicht mit mehr als $600 an einen Tisch, in einem Casino jedoch ist es recht normal für mich direkt $800 oder $1,000 im Spiel zu haben. Der Druck ist wesentlich größer, wenn ein größerer Prozentsatzes Ihres Geldes sich im Spiel befindet. Das letzte Mal, als ich im Casino war, stieg ich mit Blättern aus, bei denen ich im Online-Spiel gecallt hätte, da ich kein Geld mehr gehabt hätte, wenn ich verloren hätte. Online zu spielen bedeutet auch, dass ich auf mein gesamtes Geld zugreifen kann. In den Casinos spiele ich nur mit dem Geld, das ich mitgebracht habe und ausreichend Geld zu haben ist fast so wichtig wie ein guter Spieler zu sein.
  4. Gefühle erkennen - Beim Online-Spiel habe ich gelernt gewisse Gefühle bei meinen Mitspielern zu erkennen (Tells), ich muss jedoch keine sozialen Situationen online erkennen. Auch wenn sich mein Wissen zur Theorie des Pokers, dem Spielen der Karten und dem Online-Erkennen von Gefühlen rasch ausgeweitet hat, ist meine Kenntnis zum Erkennen von Gefühlen bei Live-Spielen nicht gewachsen - tatsächlich hat es eher abgenommen. Die Erfahrung bei Online-Spielen bringt auch Vorteile und Nachteile, wenn sie auf ein Live-Spiel übertragen wird. In einem Live-Spiel kann ich viel mehr aus dem Gesicht und dem Verhalten ableiten, wohingegen ich beim Spiel am Computer kein „Pokerface" brauche. Andererseits habe ich weniger Möglichkeiten an Äußerungen und Verhalten Rückschlüsse zu ziehen, da ich es gewohnt bin allein und in Ruhe zu spielen.
  5. Geduld und Zeit-Management - Wie ich schon vorher erwähnte, Online-Spiele gehen viel schneller voran als Live-Spiele. Online kann ich auch zwei Tische simultan spielen, wodurch ich ständig „in Action bin". Ist jemand an „ständige Action" gewöhnt und spielt dann im Casino, wo es oft Stillstand gibt, kann es dazu kommen, dass sie locker spielen und versuchen Dinge zu erzwingen, die es nicht gibt. Dies kann zum Pokerselbstmord und verlorenen Sitzungen führen.
  6. Qualifikationsgrad - Ich glaube Online-Spieler tendieren dazu schlechter zu sein als die, die in Casinos spielen. Der entmenschlichende Faktor des Computers lässt gute Spieler schlecht spielen, und wenn Sie diese mit den regulären schlechten Spielern kombinieren, erweist sich das Internet als recht gut für jemanden wie mich, der sich über den entmenschlichenden Faktor des Computers erhoben und ihn überwunden hat. Im Gegensatz dazu ziehen die Casinos wie in Atlantic City die Haie an, die ihr bestes Spiel spielen und sich an den anderen „nähren", so gibt es für schlechte Spieler weniger Chancen Erfahrungen zu sammeln und etwas Geld zu gewinnen.

Obwohl jeder Spieler anders über das Pro und Contra von Online-Spiel gegen Live-Spiel denkt, hoffe ich, dass meine persönlichen Vergleiche dieser zwei Pokerformen hilft etwas Licht auf die Unterschiede zwischen ihnen zu werfen und dem, was man erwarten kann.

Limit und No Limit Texas Holdem Poker (Vergleich)

Bei Limit und No Limit Texas Hold’em Spielen handelt es sich zwar vom Aufbau her um fast identische Spiele, allerdings sind die Strategien mit denen man die einzelnen Spiele angeht teilweise sehr unterschiedlich.

Bei No Limit Spielen haben Sie die Möglichkeit jedes Mal wenn Sie an der Reihe sind um einen beliebigen Betrag zu erhöhen.

Bei Limit Spielen hingegen gibt es festgeschriebene Schritte in denen erhöht werden darf.

Beide Spielarten haben ihre Vor- und Nachteile. So ist das bluffen bei Limit Spielen zum Beispiel deutlich schwieriger, da Spieler nur um geringe Beträge erhöhen können und es sich für den Gegner oft lohnt die nächste Karte anzugucken, auch wenn er bisher noch nichts getroffen hat. Ein kleines Beispiel hierzu:

Sie halten die Karten 10 und Junge auf der Hand. Pre-Flop wurde von 5 Spielern gecallt. Im Flop erscheinen nun 2, 6 & 10. Da Sie zur Zeit die vermutlich stärkste Hand halten, würden Sie jetzt gerne um so viel erhöhen, dass Ihre Gegner rausgehen und hohe Karten mit denen Sie eventuell noch etwas treffen könnten wegschmeißen oder mit sehr schlechten Pot Odds gegen Sie spielen. Nun geht dies an einem No Limit Tisch ohne Probleme. An einem Limit Tisch hingegen, wo Sie nur um einen geringen Betrag erhöhen können, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings viel größer, dass einige Ihrer Gegner mitgehen um sich die nächsten Karten anzugucken in der Hoffnung doch noch etwas zu treffen.

Bei Limit Spielen wird besonders gerne mitgegangen, wenn die Chance auf einen Flush besteht, da dieser bei noch einer benötigten Karte, recht wahrscheinlich ist und aufgrund der niedrigen Erhöhungen auch nicht zu kostspielig. In einem No Limit Spiel hingegen könnte ein Spieler mit der Hoffnung auf einen Flush (Flush Draw) so stark bedrängt werden, dass es sich für ihn aufgrund der Pot Odds nicht lohnt eine getätigte Erhöhung mitzugehen oder wenn er Sie doch mitgeht, die deutlich schlechteren Quoten hält. Je nach dem ob man nun derjenige ist der auf den Flush hofft oder ob man derjenige ist der bereits etwas getroffen hat, wäre es nun wünschenswert No Limit oder Limit Poker zu spielen.

Es ist schwer die beiden Spielarten zu bewerten. Es gibt Sicherlich Spieler die auf Limit Poker schwören und damit auch sehr erfolgreich sind, genauso wie es viele Spieler geben wird die Möglichkeiten des No Limit Pokers schätzen und hier Ihr Glück gefunden haben.

Insbesondere Spieler die bei No Limit gerne mal die Nerven verlieren (tilt gehen), ist Limit Poker zu empfehlen um dort die nötige Geduld und Ruhe zu erlernen, welche fürs eine ein erfolgreiches Pokerspiel benötigt wird.